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BLM-Medienpreis – Hörfunk: Radio Bamberg Bester Nachwuchsbeitrag

 Infotag: Handysucht: Mehr als nur ein Klick - Wenn das Handy zur Sucht wird von  Anja Troll (Volontärin) und Miriam Winkler (Redaktion)

Bei vielen scheint das Handy ja an der Hand angewachsen zu sein. Ja, ständig wischt man und da wird ständig geschaut. Handysucht ist ein großes Problem und eine aktuelle Umfrage bestätigt, dass auch immer mehr Jugendliche sind abhängig. Durchschnittlich verbringen sie 71,5 Stunden pro Woche im Internet. Besonders anfällig für die Sucht sind 13-jährige Mädchen. Rudolf Kramer ist Medienpädagoge an der Friedrich-Alexander-Universität in Nürnberg. Er erforscht dieses Thema und hat eine Erklärung. Man geht davon aus, dass Mädchen stärker für soziale Medien empfänglich sind, weil sie sich stärker vergleichen, wie man sich gibt, wie man sich kleidet. Das scheint für Mädchen eine größere Rolle zu spielen. Bei Jungs ist es eher so ein bisschen der Leistungsvergleich, sich im Wettkampf messen. Und diese Handysucht kann wirklich schwere Folgen haben. Es geht eben einher mit Depressionen, mit Verstimmungen, unwohlsamen Streit mit Eltern, schlechtere Noten in der Schule, Freundinnen, die sich vielleicht abwenden von mir. Aber es kann auch körperliche Dinge sein. Also zum Beispiel eben Schlafstörung ist auch relativ gut beschrieben. Ein schlechteres Selbstwertgefühl oder was jetzt eben dann Essstörungen anbelangt. Die große Frage, ab wann kaufe ich meinem Kind eigentlich ein Handy? Rudolf Kammerl sagt, besser nicht vor dem 11. Lebensjahr. Und wenn Sie dann Social Media nutzen, dann muss man natürlich alles auch mit kontrollieren. Aber er sagt auch, die Jugendlichen haben sowieso schon ihre eigenen Tricks gefunden. Das geht von, ich lege mein Smartphone bewusst in einen ganz anderen Raum, wenn ich die Hausaufgaben mache. Oder was mir auch in Erinnerung ist, eine Jugendliche, die erzählt hat, sie geht ganz bewusst mit einem fast leeren Akku außer Haus, damit sie dann nur noch ganz selten auf das Smartphone schaut. Aber wir denken, dass es eben auch wichtig ist, dass man die soziale Dimension anspricht, dass man Absprache macht. Wir machen das nicht oder wir machen das nur zu bestimmten Zeiten. Das sind gute Tipps vom Herrn Kammerl. Heute der Infotag Handysucht bei Radio Bamberg. Radio Bamberg Infotag. Mehr als nur ein Klick, wenn das Handy zur Sucht wird. Heute bei Radio Bamberg der Infotag Handysucht. Denn die Jugendlichen hängen ständig dran. 10% sind sogar süchtig in Deutschland. In den USA gibt es jetzt eine Gegenbewegung dieser Sucht. Immer mehr junge Menschen steigen auf alte Handys, auf Clubhandys um. Heißt, keine Apps, kein Instagram, kein Facebook und so weiter. Auch die Achtklässlerin Josefina aus Bamberg ist dem Trend gefolgt. Radio Bamberg Reporterin Anja Troll, du hast Josefina kennengelernt. Wie schaut es da mittlerweile aus mit dem Smartphone? Josefina geht mittlerweile komplett anders mit dem Thema Smartphone um. Sie sagt, am Anfang wollte sie das nur mal probieren mit dem Club-Handy. Dann waren es plötzlich vier Wochen, dann drei Monate. Und mittlerweile ist es schon ein Jahr ohne Smartphone. Es ist einfach viel schöner dann ohne Handy. Man fühlt sich nicht so traurig auch und müde die ganze Zeit, weil es ist ja auch nicht gut für den Körper. Also es ist ja auch wenn man denkt, dass man sich jetzt mal entspannt oder aufs Handy guckt, es ist ja eigentlich die ganze Zeit für den Körper Stress und man strengt sich an und vergleicht die ganze Zeit. Und dann der Bildschirm auch an den Augen, das ist ja auch nicht gut für die Augen. Also ich kann es jedem weiterempfehlen. Josefina hat zwar noch ein Smartphone, das sie in den Ferien auch mal benutzt, aber meistens steigt sie nach einer halben Stunde schon wieder aufs Klapp-Handy um, sagt sie. Sie ist übrigens die Einzige in ihrem Freundeskreis ohne Smartphone. Manchmal ist es schon blöd, da machen die zum Beispiel halt einen Snap auf Snapchat und dann markieren sie alle Freunde drauf und man hat dann kein Handy. Und das ist dann manchmal schon ein bisschen blöd oder fragen, ob man die Story von dem oder dem gesehen hat und man hat das Handy nicht mehr. Also das ist dann schon manchmal ein bisschen blöd, aber da muss man halt drüber stehen. blöd. Aber da muss man halt drüber stehen. Und nicht jeder kann da so gut drüber stehen. Aber Josefina ist eine starke Jugendliche, die viel mehr Wert auf ihr Leben als auf ein Smartphone legt. Also vor allem, dass man besser in der Schule ist, würde ich jetzt mal sagen, weil man hat viel mehr Zeit, verschiedene Dinge zu machen. Also man hat mehr Zeit für seine Hobbys und tut mehr so kreative Sachen wieder machen, die man früher nicht gemacht hat. Und man fühlt sich auch generell, finde ich, freier, weil sonst war es immer so, oh, ich muss jetzt noch dem und dem antworten und eigentlich muss ich jetzt noch irgendein Bild hochladen oder sowas. Und das ist da halt überhaupt nicht mehr. Josefina meint auch, jeder sollte die Sache mit dem Clubhandy einfach mal ausprobieren und schauen, wie sich das Leben dadurch bessert. Das ist ja unfassbar, Josefina, also ich kann da nur applaudieren. Ganz tolle Geschichte mit einem Club-Handy. Also einfach mal einen Schritt zurück und somit wieder das Leben besser machen. Also wirklich ganz toll. Chapeau. Der Radio Bamberg Infotag. Mehr als nur ein Klick, wenn das Handy zersucht wird. Hand aufs Herz, Leute. Wie oft schaut ihr am Tag aufs Handy? Also ich glaube, bei mir, ich könnte von Dauerbetrieb sprechen. Kein Wunder, dass mein Akku immer kaputt ist. Heute, der Infotag zum Thema Handynutzung. Er ist auch für mich genau richtig. Und sie ist eine, die kennt sich mit Handys auch wahnsinnig gut aus. Unsere Radio-Wahlberg-Netzreporterin Chiara Storck. Guten Morgen. Kann man wohl so sagen. Du hast die Tipps dabei, wie wir unseren Hand-Konsum nach unten schrauben können. Hilf uns bitte. Ja, gerne. Also mein erster Tipp ist relativ simpel. Aktiviert eure Bildschirmzeit. Das gibt es bei Android, das gibt es auch bei iPhone. Da könnt ihr in den Einstellungen sehen, wie viel Zeit ihr jeden Tag mit welchen Apps genau verbringt. Und das gibt dann manchmal schon so einen Schockeffekt. Der könnte dann schon helfen, das so ein bisschen runterzuschrauben. Zweiter Tipp, setzt euch App-Limits. Also viele Handys haben da so eine Funktion, dass ihr euch Zeitlimits setzen könnt. Das heißt, ihr merkt, ich bin jetzt zum Beispiel viel zu lange auf Instagram, dann könnt ihr euch dann 30 Minuten Zeitlimits setzen pro Tag und dann seid ihr da auch nicht mehr länger drauf. Hab ich zum Beispiel auch gehabt. Okay, gehabt. Ja, jetzt hab ich ja kein Instagram mehr. Der dritte Tipp ist relativ simpel, macht aber einen großen Unterschied. Reduziert eure Benachrichtigungen. Also schaltet eure Benachrichtigungen aus. Dann werdet ihr weniger oft unterbrochen und greift auch nicht so oft zum Handy. Okay, das klingt jetzt schon mal wirklich super und einfach. Wenn ich trotzdem ständig zum Handy greife? Ja, dann hilft so eine sogenannte Focus- oder Minimalismus-App. Da gibt es dann zum Beispiel die App Forest. Da ist es so, dass du virtuell einen Baum pflanzt und der wächst so lange, solange du dein Handy nicht benutzt. Und sobald du dann dein Handy in die Hand nimmst, stirbt der Baum. Nein! Und das ist schon motivierend, ja. Okay, und was ist, wenn ich jetzt keine extra App haben möchte? Dann teste doch mal sowas wie den guten alten handyfreien Raum. Also leg das Handy zum Beispiel abends in einen anderen Raum, wenn du ins Bett gehst. Dann schläfst du nicht nur besser, sondern startest eben auch entspannter in den Tag. Dankeschön, Chiara Stork, Radio Bamberg Netzreporterin. Diese Tipps und natürlich noch viel mehr zum Nachlesen. Radio-Bamberg.de Heute der Infotag Handysucht. Den ganzen Tag hier bei Radio Bamberg. Und versprochen, Radio macht nicht süchtig. Der Radio Bamberg Infotag. Mehr als nur ein Klick, wenn das Handy zur Sucht wird. Knapp 40 Stunden. So lange hängen Jugendliche im Schnitt jede Woche am Smartphone. Das zeigt eine aktuelle Studie. Handy und soziale Medien. Für viele ab 13 ein echter Suchtfaktor. Knapp 400.000 Jugendliche in Deutschland sind süchtig. Und genau darüber sprechen wir mit Prof. Dr. Göran Hayak, Chefarzt der Klinik für Psychiatrie an der Psychotherapie in Bamberg. Guten Morgen, Herr Hayak. Ja, einen schönen guten Morgen wünsche ich Ihnen. Fast 40 Stunden pro Woche am Handy. Was macht dieser tägliche Handykonsum mit unserem Körper? Wenn das so in der Regel über vier Stunden am Tag hinausgeht, eine Entwicklung einer Angst, irgendwas zu verpassen. Dieses versetzt Kinder und Jugendliche in ständige Alarmbereitschaft. Und im Körper passiert dann alles, was mit Stress zu tun hat. Adrenalin geht hoch, Cortisol geht hoch, die Anspannung der Muskulatur steigt und sinkt nicht mehr. Also mehr kann man sich Stress eigentlich gar nicht verschaffen, als dauernd bereit zu sein, dass das Handy doch mit einem Blink eine mitgegebene Information gibt oder eben jemand anruft oder ein WhatsApp zu beantworten ist. Es ist ja auch bekannt, dass Stress viele Auswirkungen auf den Körper hat. Welche Folgen sind das speziell? Die Anzahl der depressiven Teenager hat zugenommen um bis zu 40 Prozent in den zehn Jahren. Wir haben erhöhte Suizidraten bei den 10- bis 24-Jährigen. Schlafprobleme sind die ersten Zeichen. Probleme in der Körperhaltung durch diese angespannte Bewegung am Handy und nicht zuletzt Augenprobleme, die in den letzten Jahren am meisten aufmerksam gemacht haben. Denn wenn man in der Zeit des Wachstums das Handy immer auf 20, 30 Zentimeter vor den Augen hält, dann entwickeln sich die Augen anders, als sie sollten. Was zur Folge hat, dass man mit 50, 60 erblinden kann. Das ist ja wirklich echt verrückt. Was können wir unseren Hörern jetzt noch mitgeben? Ja, ich glaube wir sollten uns immer wieder klar machen, dass wir selbstbewusste Menschen sind und das betrifft auch Jugendliche, die einfach normal kommunizieren können, auf Menschen zugehen können, sie ansprechen können und auch angesprochen werden. Und das ist das, warum man sich selber in den Spiegel morgens anschauen kann und sagt, ich bin mir doch wert genug zu leben, ohne dass ich dauernd an der Technik hänge. Und ich glaube, dass das schon ein Teenager, der auch über sich nachdenkt, manchmal dann erkennen kann, ich mache da was anders, als ich das eigentlich für mich tun sollte. Sagt Prof. Dr. Göran Hayek, Chefarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Bamberg. Vielen Dank für dieses Gespräch. Mehr Infos heute den ganzen Tag hier bei Radio Bamberg. Der Infotag Handysucht. Der Radio Bamberg Infotag. Mehr als nur ein Klick, wenn das Handy zur Sucht wird. Das Smartphone gehört zum Alltag wie Essen und Schlafen, vor allem bei Jugendlichen. Aber was, wenn das Handy irgendwann wichtiger wird als alles andere? Antworten darauf geben wir bei Radio Bamberg heute am Infotag Handysucht. Denn allein in Deutschland sind fast 400.000 Jugendliche so abhängig vom Handy, dass man von einer echten Sucht sprechen kann. Josefina aus Bamberg hält dagegen. Radio Bamberg Reporterin Anja Troll, wie können wir uns denn das vorstellen? Ganz einfach. Josefina hat sich quasi ein Senioren-Handy geholt zum Aufklappen und mit großen Tasten. Dieser Trend kommt übrigens aus den USA, sprich auf dem Handy sind nur Standard-Apps wie SMS, Telefonie, Kamera und naja WhatsApp. Die sozialen Medien sind für Josefina nicht mehr wichtig. Auf Instagram tut man sich ja eigentlich die ganze Zeit vergleichen, würde ich jetzt mal sagen, weil man sieht die ganze Zeit irgendwelche Sachen, die andere Leute haben und die toll sind, dann hätte man sie selber gerne. Und es ist dann halt nicht mehr da und das ist schon viel besser. Also da geht es einem halt einfach besser, wenn man sich nicht die ganze Zeit vergleicht. Ein großes Problem hat Josefina allerdings. Sie hat als einzige in ihrem Freundeskreis kein Smartphone. Auch in der Schule, sie geht in die 8. Klasse, wird es immer wieder genutzt. Wir sind zum Beispiel eine iPad-Klasse, also wird sehr viel mit Handy und Tablet gemacht. Wir tun eben drauf schreiben und haben unsere Bücher, aber dann merken die Lehrer natürlich nicht, wenn man auch auf anderen Apps ist oder am Handy oder so. Also wird sehr, sehr, sehr viel im Internet gesurft. Also ich finde es manchmal schon ziemlich nervig, wenn man sitzt da so und jeder hat irgendwie ein anderes Video laufen, weil dann kann man sich gar nicht konzentrieren, wenn überall dieses Geflackere ist und das ist schon echt blöd. Übrigens sind auch Experten der Meinung, Handys sollten in Schulen verboten werden. Oder vielleicht einfach nur Klapphandys erlauben. Wäre ja auch ein Weg. Dankeschön, Anja. Der Radio Bamberg Infotag. Mehr als nur ein Klick, wenn das Handy zersucht wird. Wie viel Zeit, seid mal ganz ehrlich, verbringt ihr eigentlich am Handy? Fünf oder vielleicht sogar acht Stunden am Tag? Eine neue Studie zeigt, Jugendliche hängen im Schnitt, und das haut mir echt die Füße weg, 40 Stunden pro Woche am Smartphone. Das ist wie ein Vollzeitjob. Heute informieren wir bei Radio Bamberg mit unserem Infotag Handysucht über dieses Thema. Radio Bamberg Reporterin Miriam Hofmann ist in der Bamberger Innenstadt unterwegs. Wie viel Zeit verbringst du täglich am Handy? Ich verwende mein Handy drei Stunden lang am Tag. Sechs Stunden, sieben Stunden. Ich glaube, ich bin vier oder fünf Stunden am Handy. Sechs Stunden. Wie schätzt du das ein? Ist das eher viel oder geht schon so? Das ist zu viel, weil ich was anderes machen könnte. Wie ist es bei dir? Das ist ganz schwierig. Bei der Schule habe ich ein iPad, das heißt, es wird auch noch drauf gerechnet. Sieben Stunden ungefähr. Und ohne Schule? Eineinhalb, zwei Stunden. Thema Handynutzung, wie sieht es bei dir aus? Ich habe halt eine Stunde am ganzen Tag und ich darf halt aussuchen, wann ich und was mache. Okay, das heißt, ihr habt dann da so eine Regel irgendwie. Da frage ich doch gleich mal die Mama, wie macht ihr das genau? Also ich kann das von meinem Handy aus steuern, wie viel Zeit das am Handy verbringen darf. Weil ich finde, dass die Kinder zu viel Zeit am Handy verbringen. Wie lange bist du so mit deinem Handy beschäftigt? Vier Stunden. Was machst du in der Zeit? WhatsApp, Instagram, TikTok, soziale Medien. Wie ist es bei dir? Boah, keine Ahnung. Dadurch, dass ich arbeite, ein wenig weniger, aber vier, fünf Stunden, schon viel eigentlich. In welchen Situationen ist das dann so? Abends, wenn ich vor dem Bett gehe, also vor dem Schlafen gehe. Dankeschön, Miriam. Es gibt also auch Möglichkeiten, die Bildschirmzeit zu regulieren, zum Beispiel mit extra Programmen oder einem Handy-Tresor habe ich auch schon mal gesehen. Alle Infos und Tricks findet ihr unter radio-bamberg.de und da könnt ihr auch mal einen Selbsttest zur Handynutzung machen. Der Radio Bamberg Infotag. Mehr als nur ein Klick, wenn das Handy zersucht wird. Der Tag in 60 Minuten. Besser informiert. Nur hier bei Radio Bamberg. Mit Jörg Wagner. Heute reden wir den ganzen Tag über ein Thema, das uns alle betrifft, das Handy. Ihr habt bestimmt alle eins. Eine Studie hat jetzt gezeigt, dass immer mehr Jugendliche süchtig nach ihren Handys sind. Kein Wunder, denn die meisten haben die Zeit ohne Handys und soziale Medien überhaupt nicht miterlebt. Anja Troll aus der Radio Bamberg-Redaktion weiß, was die größten Probleme sind. Wenn wir von einer Handysucht sprechen, können wir auch von einer Social-Media-Sucht ausgehen. Instagram, Snapchat, YouTube, TikTok, das alles sind Apps, die die Jugendlichen an ihre Handys binden. Laut einer Studie verbringen junge Menschen fast 40 Stunden pro Woche am Smartphone. Eine ganze Arbeitswoche also. Medienpädagoge Professor Rudolf Kammerl von der Universität Nürnberg weiß, warum das so ist. In dem Moment, wo ich quasi die App aktiviere und einbelege zur Datennutzung, wird ganz stark ganz vieles ausgelesen. Und auch wenn ich die App gar nicht nutze, also Facebook beispielsweise oder sowas, die lesen zum Beispiel auch den Browserverlauf mit. Darauf werden dann die Inhalte abgestimmt, weshalb man länger am Handy bleibt. Besonders 13-Jährige haben ein schwieriges Verhältnis zu den sozialen Medien, insbesondere die Mädchen. Sie vergleichen sich eher über die sozialen Medien als Jungs. Beim Installieren der Apps also am besten die Datennutzungsbedingungen individuell anpassen. Die ständige Handynutzung bzw. eine Handysucht kann extreme Auswirkungen haben, sagt mir Professor Dr. Göran Hayak, Chefarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Bamberg. Die Anzahl der depressiven Teenager hat zugenommen um bis zu 40 Prozent in den zehn Jahren. Wir haben erhöhte Suizidraten bei den 10- bis 24-Jährigen. Schlafprobleme sind die ersten Zeichen. Probleme in der Körperhaltung durch diese angespannte Bewegung am Handy. Ein weiteres Problem, die Augen. Wenn Kinder in ihrer Wachstumsphase zu viel am Bildschirm sind und das auf kurzer Entfernung, dann besteht eine große Gefahr, schon mit 50 zu erblinden. Deshalb ist es laut Kammerl und Hayek wichtig, klare Regeln und Absprache mit den Jugendlichen zu treffen, an die sich sowohl die Kinder als auch die Eltern halten. Aber Handyentzug sollte niemals als Bestrafung genutzt werden, so die Experten. Dankeschön, Anja. Der Tag in 60 Minuten. Besser informiert. Nur hier bei Radio Bamberg. Der Radio Bamberg Infotag. Mehr als nur ein Klick, wenn das Handy zur Sucht wird. Wie viel Zeit verbringen Jugendliche eigentlich mit ihrem Smartphone? Eine aktuelle Studie zeigt, im Durchschnitt sind es fast 40 Stunden pro Woche. Das ist eine volle Arbeitswoche. Soziale Medien und Apps ziehen viele junge Menschen magisch an. Für etwa 400.000 Jugendliche in Deutschland wird die Nutzung sogar zur Sucht. Was bedeutet das für ihre psychische Gesundheit und wie können wir gegensteuern? Darüber spreche ich jetzt mit Prof. Dr. Göran Hayak, Chef der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Bamberg. Hallo Herr Hayak. Hallo, schön bei Ihnen zu sein. Wir hören ja immer wieder, dass das Smartphone ein großer Stressfaktor für unseren Körper ist. Welche Auswirkungen sind denn dadurch erkennbar? Die Anzahl der depressiven Teenager hat zugenommen um bis zu 40 Prozent in den zehn Jahren. Wir haben erhöhte Suizidraten bei den 10- bis 24-Jährigen. Schlafprobleme sind die ersten Zeichen, Probleme in der Körperhaltung durch diese angespannte Bewegung am Handy und nicht zuletzt Augenprobleme, die in den letzten Jahren am meisten aufmerksam gemacht haben. Denn wenn man in der Zeit des Wachstums das Handy immer auf 20-30 cm vor den Augen hält, dann entwickeln sich die Augen anders als sie sollten. Was zur Folge hat, dass man mit 50, 60 erblinden kann. Das sind ja schon extreme Auswirkungen. Meistens sind die Kinder ja nicht nur in ihrer Freizeit am Handy, sondern es wird ja auch in der Schule benutzt. Wie stehen Sie dazu, Handys in Schulen zu verbieten? Ein Handy hat in der Schule nichts zu suchen. Dass also die Schule handyyfrei sein muss, das ist die Meinung aller Experten inzwischen, dass zumindest nicht da mal 4 Stunden ohne Handyzeit bis 5 Stunden am Tag ergibt. Und wenn es eine Ganztagsschule ist, eben noch mehr. Was können eigentlich Eltern tun, um ihre Kinder beim Umgang mit dem Handy zu unterstützen? Eltern sollten mitbekommen, wo etwa die Grenze ist und das ist bei drei bis vier Stunden Handynutzung am Tag und dann durchaus eingreifen. Denn wir haben folgendes Problem, dass diese Handynutzung auch in der Kommunikation der Freizeit die Art der Kommunikation der Jugendlichen verändert. Und da sind Eltern aufgefordert, handyfreie Zonen zu schaffen, auch wenn das mal Vorschriften sind. So, sollte allerdings nicht als eine Erziehungsmaßnahme, also bei Fehlverhalten, Bestrafung mit Handyentzug, ist nicht die richtige Lösung. Vielen Dank, Herr Hayek. Der Radio Bamberg Infotag. Mehr als nur ein Klick, wenn das Handy zur Sucht wird.

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